Dienstag, 20. August 2013

Großeltern -stari starši

Zurück zu meinen Großeltern, welche die Eltern meines Vaters waren. Wie schon angemerkt, gab es dort kein direktes Spielzeug. Aber es gab ruhige Plätze, wo ich mit Vorliebe die vielen vorhandenen Tageszeitungen, welche man damals ja nicht entsorgte, sondern stapelte und zur gegebenen Zeit zurecht schnitt, um sie für hinterlistige Zwecke zu verwenden, mit großem Interesse lesen konnte, soweit ich es eben verstehen konnte. Damals waren die Schriftzeichen noch gotisch und es fanden sich nur selten Bilder darin.
Meine Mutter meinte oft ganz verdrossen: "Wo sie nur wieder steckt? Bestimmt hockt sie irgendwo und liest."
Es gab kein Spielzeug, aber dafür eine sehr liebe, ein Jahr jüngere Spielkameradin, mit der sich alles herrlich erkunden ließ. Sie musste  daheim auch fleißig mithelfen, das fanden wir ganz selbstverständlich. Ein schöne Abwechslung brachte uns jedes Jahr das Laub heuen im nahe gelegenen Wald, welcher über den Wiesen lag, die wir im Sommer bearbeitet hatten. Natürlich standen dort viele Laubbäume und in den Wurzelnischen legten wir die Zapfen der Nadelbäume, die unsere Tiere darstellten und wir konnten so sehr gute Geschichten erfinden, die unsere Phantasie in Gang setzte.
Nur einmal kaufte mir mein Großvater Gottfried einen Setzkasten aus Holzklötzen, welche mit Märchenmotiven der Brüder Grimm beklebt waren. Mit diesen spielte ich stundenlang und sie waren mein Heiligtum, so dass mein Vater auf seinen Vater etwas eifersüchtig war, weil gerade er mir dieses so passende Geschenk ausgesucht hatte.

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