Eine Tante, die nur 10 Jahre älter war, als ich, stellte mir ihre Puppe mit ihren selbst angefertigten Puppenkleidern und auch Strickjacken zum Spielen bereit. Für mich war sie einfach großartig, weil ich niemanden kannte, der so natürlich begabt, so wunderbare Kleidung für Puppen herstellen konnte. Es war einfach anders, für mich fingen die Puppen zu leben an, ich redete viel mit ihnen und das beflügelte meine Phantasie und dadurch war mir nie langweilig.
Dass mir nicht langweilig wurde, dafür sorgte auch ein gleichaltriges Nachbarmädchen, die Marianne, mit der ich bezüglich dem Puppen spielen, viel Gemeinsames unternahm. Und sie wohnte nicht weit weg, nur kurz der Straße entlang. Die Autos waren nicht so zu fürchten, denn es fuhren dort in der Einschicht nur selten welche und dann kamen sie mit viel Krach und schon von weitem Staub aufwirbelnd heran.
Nachts schlief ich mit meinen Tanten und dem Onkel zusammen in einer Kammer am Dachboden. Beruhigend machte sich von draußen der kleine Bach bemerkbar durch sein ewiges Vorbeifließen. Ja, und dann bot sich diese Schlafgemeinschaft (jeder in einem Bett) auch dazu an, weil meine Mutter nicht dabei war, meinen Onkel und die Tante um mir von ihnen unbekannte Begriffe zu erfragen. ZB hörte ich immer wieder den Ausdruck "lediges Kind" (dieses Erfragen mochte meine Mutter gar nicht. Oft musste ich vor die Tür gehen, wenn hochinteressante Gespräche liefen)
Meine Großmutter hatte auch ein Buch, welches sich mit Naturheilkunde befasste, vor allem waren viele Heilkräuter beschrieben. Schon damals wusste man, das etwa bis 10 Uhr Vormittag die Sonne positive Auswirkungen habe. Und die Kneippgüsse waren genau beschrieben. Trotz großer Einfachheit, denn natürlich stand uns auch kein Auto, für Ausflüge in die wunderschöne Umgebung in das Mariazellerland zur Verfügung, war es jedes Mal abwechslungsreich und vor allem gab es viel Kommunikation untereinander.
Freitag, 23. August 2013
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