Das weiße Gewand, welches ein Kind bei der Taufe erhält, übernimmt die bisher beschriebenen Funktionen und fügt ihnen noch eine weitere hinzu. der indikatorische Charakter der weißen Farbe drückt nicht nur die Sinnesweise des Kindes aus, sondern wird auch imperativisch als Lebensaufgabe vorgegeben. Die gegebene Würde des weißen Gewandes immer tiefer zu erkennen und zu leben, ist bleibende, wenngleich unerreichbare Aufgabe.
Die Kunstinstallation von Johannes Zechner in der Domkirche betont in der räumlichen Anordnung den Zielcharakter jenes Gewandes, das am Anfang des Christseins mitgegeben wird und bleibend der Ausdruck höchster Würde ist.
Die optische Übereinanderlagerung von dynamischen und statischen Elementen zeichnet einen polaren Spannungsbogen der menschlichen Handlungsorientierung.
Für die, die es nicht wissen: Der Lindwurm ist das Wahrzeichen von Klagenfurt. Als er vor einigen Jahren restauriert wurde, baute man in dieser Zeit eine Verkleidung um ihn, damit die Restaurateure ungestört von der Bevölkerung, welche sich furchtbar neugierig zeigte, arbeiten können.
Diese Holzverkleidung machte die Leute erst recht verrückt. Sie spähten durch die Ritzen und riefen den Arbeitenden böse Worte zu, wie: "Was macht ihr da solange mit unserem Lindwurm?" und: "Er müsste schon längst fertig sein!" Noch viele weitere böse und aufgeregte Reden bekamen sie zu hören. (Das wurde uns bei einer Vorlesung des maßgebenden Künstlers erzählt.) Also, sosehr hängen die Klagenfurter an ihrem Wahrzeichen.